Gymnasiastin fordert: Wir brauchen viel mehr Aufklärung an der Schule

Ja, ganz klar, das Thema Fetales Alkoholsyndrom (FAS) muss viel mehr in der Schule behandelt werden. Viel zu wenige Leute sind über FAS informiert und gerade in Zeiten, wo viele junge Mädchen schwanger werden, sollte diese Aufklärung auch schon in den unteren Klassenstufen beginnen und immer wieder aufgegriffen werden.

Fazit einer Schülerin der 12. Klasse des Rhein-Wied-Gymnasiums in Neuwied, die sich im Leistungskurs für ihre Biologie-Facharbeit beim Thema Neurobiologie für die Auseinandersetzung mit fetalen Alkoholschäden entschieden hatte. Leonie Müller selbst, Tochter eines Allgemeinmediziners und einer Ergotherapeutin, wusste zwar von Kindesbeinen an, dass Alkohol in der Schwangerschaft und Stillzeit ein absolutes No Go ist. Sie wusste auch über die Grundzüge der Behinderungen Bescheid. Aber wie dramatisch die Folgen für die Betroffenen ein Leben lang sind, darüber war sie nicht informiert und ist schockiert.

Nach intensiven Recherchen und einer 26 Seiten starken Facharbeit ist für Leonie klar: Gerade in Deutschland sollte noch viel mehr Prävention betrieben werden, um solch ein vermeidbares Leid zu verhindern. Sei es durch Aufklärungskampagnen im Internet wie die Kampagne HAPPY BABY NO ALCOHOL, in den Schulen oder beim Arzt – die Bekämpfung der Ursachen von Alkoholabusus oder gar Alkoholdependenz als Verursacher von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft sollte natürlich auch im Vordergrund stehen (Suchtprävention).

Ihr Referat habe die meisten ihrer Mitschüler “ziemlich beeindruckt”. Das Interesse sei vor allem bei den Mädchen groß gewesen. “Erstaunt waren die meisten vor allem davon, dass die Menge des Alkohols keine Rolle spielt und dass schon das kleinste Glas schwerste Schäden hervorrufen kann”, weiß Leonie zu berichten. Insgesamt betrachtet herrsche tatsächlich nur sehr diffuses Wissen über die Gefahren von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft, über die Folgen und Ausmaße sei wenig bekannt; insbesondere bei den Jungs nicht.

In ihrem Referats-Resümee wirft Leonie, die nach dem Abitur Medizin studieren möchte, die Frage nach Strafbarkeit von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft auf. Für die Schülerin bedeutet es Körperverletzung. In der Konsequenz sollte ihrer Meinung nach gegebenenfalls erwogen werden, auf den Konsum von Alkohol (oder auch anderen für das Ungeborene schädliche Substanzen wie Nikotin) juristische Sanktionen in Kombination mit therapeutischen Maßnahmen anzusetzen.

Autorin: Dagmar Elsen

0 Kommentare

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert